Sebastian Goecke
Die Gesellschafter des Bürgerwindparks Medelby 1 und 2 sowie des Bürgerwindparks Wallsbüll haben beschlossen, die freiwillige Kommunalabgabe an alle betroffenen Standortgemeinden zu zahlen. Derzeit werden in den betroffenen Windparks 31 Anlagen betrieben, und diese Zahl soll in Zukunft weiter steigen. Die notwendigen Verträge wurden nun öffentlich beim Umspannwerk in Jardelund mit den Gemeinden Osterby und Wallsbüll unterzeichnet. Vertragsabschlüsse mit weiteren Gemeinden werden aktuell vorbereitet.
Direkte Zahlungen
Seit dem 1. Januar 2023 erlaubt das EEG direkte Zahlungen von Windparkbetreibern an die Gemeinden bis zu einem Betrag von 0,2 Cent pro Kilowattstunde Strom. „Der erste und auch der zweite Bürgerwindpark Medelby leisten bereits durch ihre Gewerbesteuerzahlungen einen beträchtlichen Beitrag zu den Einnahmen der Gemeinden. Doch durch diese freiwillige Abgabe können wir noch mehr für die Menschen vor Ort tun“, so Geschäftsführer Marcus Hartmund.
Akzeptanz der Bevölkerung stärken
Die Gesellschafter werden durch diese kommunale Abgabe nicht benachteiligt, da die Betreiber die Summe vom Netzbetreiber zurückerhalten. „Für uns bedeutet das zwar einen erhöhten Verwaltungsaufwand, den wir aber gerne in Kauf nehmen“, erklärt Hartmund. „Aus diesem Grund gab es großen Zuspruch bei den Gesellschafterversammlungen, als wir dieses Thema zur Sprache brachten.“
Die freiwillige kommunale Abgabe nach dem EEG soll die Akzeptanz der Bevölkerung für erneuerbare Energien stärken. Besonders ist dabei, dass nicht nur der Standort allein ausschlaggebend für die Zuweisung ist, sondern auch Gemeinden im näheren Umfeld der Anlagen profitieren. Der Verteilungsschlüssel richtet sich nach dem Flächenanteil in einem Radius von 2500 Metern um die betroffenen Anlagen herum. Geschäftsführer Marcus Hartmund geht davon aus, dass somit jährlich etwa bis zu 500 000 Euro in die betreffenden Gemeinden fließen werden. Nicht alle Windparkbetreiber in der Region machen derzeit davon Gebrauch. Dass der Wallsbüller Bürgerwindpark, der sich gerade erst im Bau befindet, von Anfang an mitmacht, findet der Wallsbüller Bürgermeister Arno Asmus großartig. „Von einem Windpark sollen ja nicht nur die Gesellschafter profitieren, sondern alle Bürger einer Region. Mit diesen Verträgen werden die finanziellen Möglichkeiten für soziale Projekte erheblich verbessert“, so Arno Asmus, Bürgermeister der Gemeinde Wallsbüll.